
Von außen machte das Lokal einen ganz einen netten Eindruck, auch im Inneren erwartet einen eine gemütliche Atmosphäre, nicht überladen, wenigen Sitzplätzen (also sollte man unbedingt reservieren) und es fehlt auch Gott sei Dank die übliche "Betudelung" durch Chinesisches Sing-Sang ... Umso länger der Abend gedauert hat, umso voller ist das Lokal geworden - vorwiegend besucht von Chinesen (es gibt auch eine eigene Speisekarte auf Chinesisch), was ja auch sehr für sich spricht.
Die Speisekarte selbst ist gut gemischt, eine bunte Palette an bekannten (wie zB "8 Schätze" oder "knusprige Ente") und teils bei uns unbekannten Gerichten (wie zB gebratene Froschschenkel oder "Kao Fu") - es besteht auch die Möglichkeit, die originale Shanghai-Küche mit 2 Menüvarianten zu genießen: einmal die Variante "Shanghai Story" bestehend aus 5 Gängen oder man stellt sich das Menü selbst zusammen (2 Vorspeisen + 1 Hauptspeise um gewaltige € 10.90); hier hat man dann auch die Möglichkeit Schweinsohren (die haben gekocht eine sehr gummige Konsistenz *g*) oder Froschschenkel zu bestellen ...
Als Hauptspeisen gab es dann gebratenen Reis mit Gemüse und Ei (vegetarisch und nicht scharf um € 6.90), Combi Bowl (Reisegericht mit knusprigen Enten- und Hühnerfilets, Gemüse in Teriyaki Soße um € 8.50) sowie aus dem Menü Ma Po To Fu (scharfer Tofu mit faschiertem Schweinefleisch) und Auberginen in "Yu Xiang" Soße (leicht scharf-sauer, mit faschiertem Schweinefleisch).
Ich muss wirklich gestehen, so gut Chinesisch habe ich seit unserer Chinareise 2009 nicht mehr gegessen!! Als Nachspeise gab es dann noch Tang Yuan (4 Stk warme Klebereisknödel gefüllt mit süßer Bohnenpaste um € 3.20) - eine wirkliche Sensation und endlich mal etwas anderes als die üblichen gebackenen Bananen (die es übrigens auch gibt um € 3.20). Als Digestiv haben wir uns dann für einen originalen chinesischen Schnaps entschieden, der als "Wu Liang Ye" um € 4.20 für 2cl verkauft wurde - was es genau war, kann ich leider nicht sagen, jedenfalls hatte ich so etwas in diese Richtung schon in China getrunken und es ist für Europäer eher auf der gewöhnungsbedürftigen Seite (mir hats geschmeckt, die Mädels haben alleine bei dem Geruch die Nase gerümpft und mein Gegenüber hat im Sinne des Allgemeinwohles der Gruppe mir sein Glas überreicht *g*).
Mit der Rechnung hat es noch als "geht aufs Haus" für jeden eine kleine Schale Kokosmilch mit Klebereis gegeben ...
Alles in allem war der ganze Abend sehr gut - die Bedienung nett und schnell, das Essen wirklich durch die Bank ausgezeichnet, nur bleibt zwischen den Gängen nicht viel Zeit zum Verschnaufen (aber selbst das ist so wie in China!). Das ganze gibt es zu wirklich sehr fairen Preisen, hier ist das Preis/Leistungsverhältnis sehr sehr gut.
Mein Tipp: am besten in einer kleinen Gruppe (mehr als 2 sind eine Gruppe *g*) hingehen und dann Menüs wählen und alles klassisch in die Mitte vom Tisch stellen und jeder kann sich durch die Vielfalt der Karte durchprobieren. Aja, wenn auf der Karte "scharf" oder "sehr scharf" steht, meinen die das auch und ist für "Nichtscharfesser" nicht geeignet ...
Kurz um, das Big Bowl ist meines Erachtens im Moment ein Insidertipp was "richtige" chinesische Küche in Wien angeht - nur nicht vor dem eigenwilligen Namen und der winkenden Glücksgeldkatze abschrecken lassen ;)
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